Beim Radlausflug sind wir an einem einsam stehenden Kriecherlbaum vorbeigekommen. Wir konnten nicht wiederstehen und haben uns einige der reifen Früchte mitgenommen. Zum Verständnis. Kriecherl sind vereinfacht ausgedrückt wilde Pflaumen. Sie können von Gelb über Rot bis Blau alle Farben haben. Normalerweise werden die Kriecherlbäume als Unterlage für Kulturpflaumen benutzt, da sie sehr gute Stammbildner sind. Viele Kriecherl sind nicht besonders wohlschmeckend. Wir haben aber eine sehr leckere Sorte erwischt.
Die Hausfrau mag die kleinen Kugeln trotzdem nicht, da sie sich nicht entkernen lassen. Da würde außer Haut nicht viel übrig bleiben. Deshalb werden diese meist nur zum Entsaften oder für Marmelade verwendet. Wobei die Früchte erst gekocht werden, da sich dann auch das Fruchtfleisch vom Kern löst.
Da wir nicht so empfindlich sind und wenn mans weis, nichts gegen Kerne im Kuchen haben, haben wir uns für einen leckeres Datschi-Rezept entschieden.
Dafür haben wir einen mittelschweren Hefeteig hergestellt. 150g Dinkelmehl 630 und 100 g Bio-Dinkelmehl 1050 vermischt. Das Mehl in eine Schüssel gesiebt und eine Kuhle reingedrückt. 1/2 Päckchen Fertighefe ca 3,5 g und 50 g Zucker vermischt. 1/8 Liter lauwarme Milch dazugegossen und 1 Prise Salz dazu. Das ganze Abdecken und an einem warmen Ort ca 30 Minuten gehen lassen. Danach 1 Ei und 2 EL Sonnenblumenöl mit dem Knethaken eingearbeitet. Mit Zugabe von Mehl auf der Arbeitsplatte solange geknetet, bis der Teig nicht mehr klebt. Dann die Teigkugeln nochmal für 15 Minuten ruhen lassen. Sodann den Teig ausgerollt und in diesem Fall in eine ca 32cm große Käsekuchenform gedrückt. Am Rand einen Wulst gebildet. Haferflocken eingestreut und etwas Gelierzucker. Dieser soll helfen, austretenden Saft zu binden.
Die Form mit den gewaschenen Kriecherln füllen. Obendrauf kamen einfache Streusel aus 100g Mehl, 75g Zucker vermischt mit selbstgemachtem Vanillezucker, 1 Prise Zimt. Das ganze mit ca 50 g flüssiger Butter vermischen und zu Bröseln verarbeiten. Die Brösel auf dem Kuchen verteilen und ihn nochmals abgedeckt ca 15 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Den Kuchen ca 30 Minuten backen.
Der Kuchen war sehr saftig - das nächste Mal würde ich etwas weniger Obst verwenden, damit die Brösel noch besser zur Geltung kommen. Immerhin, der Boden war im ganzen gut durchgebacken und nicht durchgeweicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen